Ich will in die Photovoltaik einsteigen – wo fange ich an?

Wie vielen Neukunden in der Photovoltaik-Branche, geht es Ihnen wahrscheinlich ähnlich bei der Frage: Welche Module verwende ich am besten für mein Solarprojekt? Welche Aspekte sind wichtig zu beachten? Und lassen sich bestimmte Produkte mit bereits bestehenden Photovoltaik-Anlagen kombinieren? Diese und weitere Fragen beantworten wir in diesem Beitrag für Sie.

Was ist bei der Entscheidungsfindung wichtig zu beachten?

Zunächst müssen Sie als Initiator des Projektes festlegen, welche Art von Photovoltaik-Anlage Sie betreiben wollen. Handelt es sich um eine übliche dachmontierte Anlage mit Wechselrichter und Speicher, so können Sie auf bewährte, robuste Photovoltaik-Module setzen, diese werden in standardisierten Maßen und Leistungsklassen produziert und verkauft, und lassen sich mit allen Befestigungsarten auf Ihrem Dach montieren.

Wenn Sie eine etwas aufwändigere PV-Anlage wie ein PV-Terrassendach, einen PV-Carport oder einen PV-Zaun im Sinn haben, sind bifaziale Module genau das Richtige für Sie. Bifaziale Module sind etwas aufwändiger konzipiert als herkömmliche, einseitig mit Zellen versehene Module. Wie der Name schon verrät (bi – zwei; fazial – gesichtig) besitzen Module dieser Bauart monokristalline Solarzellen auf beiden Seiten, sprich sie erzeugen mit Bestrahlung von beiden Seiten Energie für Ihren Haushalt. Da Sie bei einem Projekt dieser Art mitunter Ihre Photovoltaik-Module stets im Blick haben, ist es von Vorteil, wenn das Modul auch ästhetisch hohen Standards entspricht.

Eine Neuentwicklung der letzten Jahre in der Photovoltaik-Branche sind sogenannte Composite Module. Hier werden neu gewonnene Erkenntnisse aus der Luft- und Raumfahrt in der Photovoltaik angewandt, indem Glasfasermaterialien zur Konstruktion von Composite Modulen verwendet wird. Die Verwendung von Glasfasermaterialien verleiht Composite Modulen einen entscheidenden Vorteil gegenüber der Konkurrenz im Bereich Flexibilität und Leichtigkeit. Dies ermöglicht ein äußerst breites Anwendungsspektrum, da nun auch Gebäude und Untergründe mit etwas weniger Traglast nun als potenzielle Kollektorfläche in Frage kommen. Ebenso erlauben Composite Module durch ihre Flexibilität und Biegsamkeit die Montage auf nicht ganz ebenen Untergründen, da zur Montage keine Aufständerungen oder Gerüste notwendig sind. Composite Module werden mit haltbarem Klebstoff auf der Untergrundfläche befestigt und sparen somit einiges an Kosten, was die Beschaffung und Montage von komplizierten Aufständerungen betrifft.

Gibt es wichtige technische Aspekte, die bei der Entscheidung wichtig sind?

Grundsätzlich sind nahezu alle Module mit den ungefähr gleichen Maßen (1,7 x 1,1 m) erhältlich. In ihrer Bauart ist auf Unterschiede wie die Oberflächenbeschaffung, Rahmenkonstruktion, eventuelle Verglasungen und Leistungsgarantie zu achten. Wichtige Leistungskriterien wie Nominalleistung, genaue Maße in mm, Gewicht, Produkt- und Leistungsgarantie entnehmen Sie dem zum Modul zugehörigen Datenblatt. Dies ist in der Regel beim Anbieter kostenfrei erhältlich, oder auch bei Eingabe in eine Suchmaschine recht unkompliziert zu finden.

Preislich unterscheiden sich Module untereinander eklatant nicht unbedingt aufgrund von Leistungsparametern, sondern mehr durch Unterschiede in der Verarbeitung. Beispielsweise sind in der Regel Glas- und Composite Module aufgrund ihrer aufwändigeren Verarbeitung preislich teurer angesiedelt als herkömmliche Module. Wenn sich Module also preislich unterscheiden, aber keine eklatanten Leistungsunterschiede ersichtlich sind, ist meist das teurere Modul um Einiges aufwändiger verarbeitet, und dadurch mitunter auch robuster und langlebiger als herkömmliche Module.

Lassen sich Auf- und Nachrüstungsartikel nahtlos in meine bestehende PV-Anlage integrieren?

Der Strombedarf steigt und die bereits installierte Anlage reicht nicht mehr aus, um den Strombedarf im Haushalt rentabel zu decken. Eine Anlagenerweiterung wird in Betracht gezogen, welche Dinge sind also zu beachten?

Sollten Sie bereits im Besitz einer funktionsfähigen PV-Anlage sein und diese mit beispielsweise einem neuen Energiespeicher aufrüsten wollen, so sind einige technische Details zu beachten. So sind zum Beispiel in Österreich nur 3-phasig konzipierte Anlagen zulässig, da das österreichische Stromnetz nur mit 3-phasigen Verbrauchern und Einspeise-Anlagen kompatibel ist.

Bei einer schlichten Erweiterung der Modulanzahl ist lediglich zu beachten, dass die bereits verbauten Wechselrichter und Speicher noch genügend Kapazitäten besitzen, um eine Modulerweiterung effizient umsetzen zu können.

Eine Anlagenerweiterung sollte darüber hinaus natürlich auch statisch Sinn ergeben. Die Fläche, wo um mehrere Module erweitert wird, sollte also die entsprechende Traglast aufbringen können, um zusätzlich zu den bereits verbauten Modulen auch die Modulanzahl samt Aufständerung tragen zu können. Hier wird grob mit 30 Kg mehr Traglast pro m² Dachfläche gerechnet, um zu eruieren, ob ein Dach statisch für eine Modulerweiterung ausgelegt ist.

Kann ich als Privatperson mit Förderungen oder Subventionen für meine PV-Anlage rechnen?

Bis zum Ende des Kalenderjahres 2023 gilt in Österreich für Förderungen für die Errichtung von Photovoltaik-Anlagen mit Einspeisefunktion in das öffentliche Stromnetz das Energie-Ausbau-Gesetz (EAG), welches der Aufsicht der staatlichen Abwicklungsstelle für Ökostrom (OeMAG) unterliegt. Bislang mussten Privatkunden Förderleistungen, während 4 Fördercalls im Jahr selbst beantragen, was bei dem bisherigen Andrang immer mit viel Aufwand und Bürokratie verbunden war.


Für das Jahr 2024 wird die Vergütung für neue Anlagenbetreiber bis 35 kWp geändert und für Antragsteller wesentlich vereinfacht. Ab 1. Januar gilt für alle Privatkunden mit neu errichteten PV-Anlagen, dass alle mit der PV-Anlage verbundenen Kosten von der Umsatzsteuer befreit sind. Sprich: PV-Anlage kaufen und keine Steuern zahlen. Dies bringt eine wesentliche Erleichterung in der Abwicklung der Förderung mit sich, Unternehmen sind von dieser Änderung jedoch ausgenommen, hier wird nach wie vor mit Antragstellung zu Zeiten eines Fördercalls gearbeitet.

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